„Die medizinische Versorgung im Kreis Herford mit seinen angehörigen Kommunen sicher zu stellen und weiter zu verbessern ist eine unserer wichtigsten Aufgaben“, so beschreibt Landrat Jürgen Müller das Ziel auf der Sitzung des SPD Stadtverbandes in Löhne.
Die medizinische Versorgung gliedert sich in den ambulanten und den stationären Bereich. Für den ambulanten Bereich ist die Kassenärztliche Vereinigung verantwortlich. Die stationäre Versorgung muss der Kreis sicher stellen.
Um die stationäre Versorgung langfristig auf sichere Beine zu stellen, beteiligte sich der Kreis Herford in einem ersten Schritt am Lukas-Krankenhaus in Bünde. Am ersten Januar 2023 folgte dann die Fusion des Lukas-Krankenhauses mit dem Klinikum Herford zu den Kreiskliniken Herford-Bünde. Jeder Standort bekommt ein eigenes Profil, eine Konkurrenzsituation wird ausgeschlossen und Doppelaufgaben werden vermieden. Im stationären Bereich sieht sich der Kreis Herford gut aufgestellt für zukünftige Entwicklungen. Die anstehenden Krankenhausreformen werden die Position der kreiseigenen Häuser sogar verbessern.
Den Auftrag für die hausärztliche Versorgung soll über die Kassenärztliche Vereinigung sicher gestellt werden. Gleichzeitig gibt es die Erwartung der Menschen an die Politik sich darum zu kümmern, denn im Kreis gab es eine Unterversorgung. Um dem entgegenzuwirken hat der Kreis ein Programm aufgelegt, die Neuansiedlung von Arztpraxen mit 25.000 Euro zu bezuschussen. Dies hat sich als Erfolg herausgestellt und 28 Anträge konnten bis jetzt bewilligt werden, vier davon in Löhne.
Dies ist aber nur ein Baustein der Strategie. Gezielt werden Praxissemester für Medizinstudierende im Kreis Herford angeboten, um die fertig ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner anschließend im Kreis zu halten. Hierfür wurde von Kreisseite auch wieder ein eigenes Förderprogramm aufgelegt und der Klebeeffekt zeigt Wirkung.
„Diese Gelder sind eine sehr gute Investition in die Zukunft und jeder Euro hilft einen Praxisstandort zu gründen und damit die hausärztliche Versorgung zu sichern,“ ist sich SPD Stadtverbandsvorsitzender Christian Antl sicher.
Wird von Seiten der Politik nichts getan, würde die Versorgungsquote auf knapp 60% sinken. Durch diese Maßnahmen und zusätzliche Anstrengungen der Stadt Löhne konnte die Versorgungsquote auf über 88% in Löhne gesteigert werden. Dies ist ein Erfolg, denn auch das Durchschnittsalter der Medizinerinnen und Mediziner in Löhne konnte erheblich gesenkt werden.