Die Löhner Sozialdemokraten und Grünen informierten sich gemeinsam über die Neuausrichtung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Gründung eines eigenen Verkehrsunternehmens durch den Kreis Herford. Zu Gast war Beatrix Wallberg, Dezernentin des Kreises Herford und zuständig für den ÖPNV.
Der Stadt Löhne kommt bei der Neuorganisation des ÖPNV eine Vorreiterrolle zu, denn Löhne wird die erste Kommune im Kreis sein, die über das neu gegründete Verkehrsunternehmen des Kreises den Busverkehr abwickeln wird. In 2026 wird die Verkehrsleistung für Löhne neu vergeben und der Kreis möchte den Busverkehr dann mit seinem eigenen Unternehmen fahren. Dieser Schritt ist notwendig geworden, denn bei Fremdvergaben ist man inklusive Vorlaufzeiten fast 15 Jahre auf eine bestellte Verkehrsleistung festgelegt. Dies passt nicht mehr in die heutige Zeit, denn Änderungen, Zu- und Abbestellungen von Verkehren sind bei einem eigenem Unternehmen wesentlich unkomplizierter und schneller umzusetzen. Die jetzt schon eingesetzten lokalen Busunternehmen, die unterstützend Verkehrsleistungen erbringen, bleiben weiterhin eingebunden. Den Beschuss zum eigenen Verkehrsunternehmen hat der Kreistag in der Dezembersitzung gefasst.
Auch die Buslinien werden auf den Prüfstand gestellt. Ziel soll eine bessere Erreichbarkeit der Städte und Gemeinden im Kreisgebiet sein. So kann durch ein schnelles Kreisnetz die Erreichbarkeit aller Kommunen mit nur einem Umstieg möglich sein. Zu diesen Kreislinien werden dann die lokalen Buslinien der Städte und Gemeinden angefügt. In Löhne plant man mit dem „Kleeblatt“ über vier Linien das Stadtgebiet schnell und ohne lange Umwege zu verbinden. Die Fläche soll über „On-Demand-Verkehre“ sogenannte ÖPNV-Taxis angebunden werden. Dies soll in Löhne dann für die Stadtteile nacheinander passieren, um Erfahrungen zu sammeln und schnell nachsteuern zu können.
Der Kreis möchte das beste Angebot für den besten Preis erreichen. Die Zeit, dass mit Landesmitteln und Ticketverkäufen der ÖPNV sich trägt, ist seit der Corona-Pandemie und den Preissteigerungen im Energiesektor auch im Kreis Herford vorbei. Mit der anstehenden Neuvergabe der Verkehre 2026 sind Wirtschaftlichkeit und gute Busverbindungen die wichtigsten Ziele in der Planung.