Aus dem Stadtverband

Die SPD Löhne war bei der Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am 01.09.2023 am Spatzenberg stark vertreten.

Antikriegstag 2023 in Löhne: Der Frieden ist der Weg!

 

Am 1. September begann 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg, der mit furchtbar konsequent durchgeführtem Völkermord, mit nie gekannten Opferzahlen und mit der Zerstörung weiter Teile Europas und Asiens endete. Deshalb wird auch an diesem traurigen 1. September an die Schrecken des Zweiten wie auch des Ersten Weltkriegs mit den furchtbaren Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus erinnert. Dieses ist im Kreis neben der Stadt Herford auch in Löhne der Fall: Hier haben sich seit Jahren neben Bürgermeister Bernd Poggemöller auch die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte der Kriegsgegner, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Löhner Ratsparteien der SPD, CDU, Grüne und Linke zu einer Veranstaltung zusammengeschlossen. Dass diese am Mahnkreuz auf dem Spatzenberg geschieht und in den historischen Gründen bedacht wird, ist nicht willkürlich ausgewählt. Denn dieses hohe Holzkreuz wurde 1954 von Löhner Bürgern errichtet, die als Soldaten und Kriegsgefangene selbst das Leid und die Gefahren des Krieges langjährig am eigenen Leib erfahren hatten. „Diese Menschen waren aber belehrbar, und hatten die richtigen Konsequenzen aus ihren Erlebnissen mit dem Krieg gezogen. Dafür steht am Fuß des Kreuzes die knappe, aber sehr eindrückliche Botschaft ‚Wir mahnen!‘. Das war die Lehre der spät aus dem Krieg zurückgekehrten Gefangenen an die Überlebenden. Heute müssen wir leider kritisch feststellen, dass viele dazu wieder nicht bereit sind.“ Darauf verwies Bürgermeister Poggemöller in seiner Ansprache.

Ulrich Adler, als Sohn eines der Väter des Spatzenberg-Kreuzes und einer der Initiatoren der Gedenkveranstaltung, erinnerte an die angstvollen Tage der Kuba-Raketen-Krise 1962, wo nur Besonnenheit und Vernunft auf beiden Seiten die Welt in letzter Sekunde vor einem atomaren Krieg bewahrten. “Davon können wir auch heute bei unseren Spitzenpolitikern noch viel gebrauchen!“

Egon Schewe von der SPD stellte für den Ukraine-Krieg einen historischen Bezug zum Beginn des Ersten Weltkriegs her, als eine fortlaufende Eskalation der Konflikte zuerst in Politik und dann auf den Schlachtfeldern den Krieg erst unausweichlich und dann immer brutaler machten. „Ein Ende brachten dann erst ein Übermaß an Blut, Zerstörung und Erschöpfung – eine Parallele auch zum 30-jährigen Krieg, der als europäischer Krieg erstmalig durch Verhandlungen in Osnabrück und Münster beendet werden konnte. Das muss auch ein baldiges Modell für den Ukraine-Krieg bedeuten.“

Daran anknüpfend führte Rolf Reinert von der DFG-VK den Teilnehmenden vor Augen, dass bereits im März 2022, also kurz nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine, auf Seiten Russlands wie der Ukraine die Bereitschaft zu Waffenstillstandsverhandlungen gegeben gewesen sei. Irritierend sei jedoch, dass die Nato diese Chance nicht verstärkt und verfolgt habe. „Da müssen leider wohl andere Interessen als der Frieden im Vordergrund gestanden haben.“

Die Veranstaltung endete am Kreuz mit der Niederlegung eines Gedenkkranzes mit dem dialektischen Wort Gandhis auf der Schleife: „Frieden ist der Weg“. Dieser ist als gewünschter Zustand nicht auf dem Weg der Gewalt und des Krieges zu erreichen.