Der Streik der Hollywood-Autoren wirkte bis in die Versammlung der SPD Ortsvereine Mennighüffen und Gohfeld hinein. Die Sorge der Autoren der US Traumfabrik ist, dass die Künstliche Intelligenz (KI) mit ihren Möglichkeiten zukünftig ihre Arbeit und kreative Leistung ersetzen könnte. Die Genossinnen und Genossen beschäftigten sich mit der Frage, welche Auswirkungen hat die KI auf Arbeitswelt, Gesellschaft und Politik.
Einen Einblick in die Möglichkeiten und Herausforderungen, aber auch noch bestehenden Grenzen der KI gab Natascha Nemetschek, die verschiedene Simulationen mit ChatGPT auf dem Treffen vorführte. Die Anwendung generiert eigenständig Texte auf Grundlage von Schlagworten und Befehlen und greift auf im Internet verfügbare Daten und Quellen zu. Die Genauigkeit der Eingabe ist für das Ergebnis von großer Relevanz.
Um es für die Anwesenden möglichst konkret zu simulieren schrieb ChatGPT Texte zu den letzten Aktionen der SPD vor Ort. Diese konnten dann in Bezug zu den wirklichen Ereignissen und Veröffentlichungen gesetzt und verglichen werden.
Ein Lachen ging durch die Versammlung als ChatGPT in ersten Texten Mennighüffen als einen Stadtteil von Lübbecke beschrieb. Nach kurzer Zeit lernte das System und der Fehler verschwand. Auffällig war, dass viele Textpassagen sehr allgemein gehalten waren und konkrete Bezüge vermissen ließen. Hier zeigte sich ganz deutlich der Unterschied zu Autorentexten. Gut war, das ein Textgerüst als Anregung entsteht, welches einem Autor viel Zeit und Arbeit abnehmen kann. Einzeln schrieb das Programm auch tolle Formulierungen. Eine Arbeitserleichterung für schreibende und kreative Berufe ist hier schon erkennbar. Auch der Einsatzbereich im entwerfen von Computerprogrammen kann hierdurch unterstützt und teilweise auch übernommen werden.
Als schon konkrete Anwendung beschreibt Natascha Nemetschek das Erstellen von Routinetexten, wie das Beantworten von Mailanfragen, Pressetexte und das Erstellen einfacher Diagnosen. Diese KI Systeme stehen in Teilen noch am Anfang einer technischen Entwicklung. KI Systeme werden Tätigkeiten, die jetzt noch mühselig von Menschen gemacht werden, ersetzen können. Die Kreativität eines Menschen konnte in den dargestellten Simulationen noch nicht erreicht werden.
Der politische Alltag wird jetzt schon durch Text und Bild generierende Systeme beeinflusst. Für die sozialen Netzwerke wird eine Flut von diffamierenden Bildern und Texte mit diskriminierenden Aussagen geschaffen und so politische Beeinflussung ausgeübt. So was gab es leider schon immer, aber heute kann eine einzelne Person dies millionenfach vom eignen PC aus mit einfachen Mitteln steuern. Hier beschreibt Natascha Nemetschek die Gefahren von KI in falschen Händen.
„Eine KI ist immer nur so schlau, wie die Daten, die ihr zur Verfügung gestellt werden, hier sehe ich die große Verantwortung der Betreiber. “ formuliert Christian Antl, Vorsitzender der SPD Mennighüffen. „Eine Gefahr besteht im Missbrauch und muss durch die verantwortlichen Unternehmen unterbunden werden, so dass keine diskriminierende, frauenfeindliche und rassistischen Inhalte sich in den Systemen breit machen können.“
„Generell ist hier am Ende auch der Gesetzgeber gefordert,“ schlussfolgert Oliver Schmidt, Vorsitzender der SPD Gohfeld.